Anbaugebiete:
Heute wird der Granatapfel in allen geeigneten Klimagebieten angebaut. Dazu zählen sowohl Asien als auch der Mittelmeerraum. Ursprünglich dürfte er aus dem Raum zwischen dem Iran und Indien kommen.
Blüte noch unvollständig geöffnet. | Der Granatapfelstrauch ist sowohl als Zier- als auch Nutzpflanze zu empfehlen. |
Wuchs:
Die Wuchsform des Granatapfels ist strauchförmig oder baumartig (bis zu 7m). Seine Blätter sind relativ klein, grün und von ovaler bis länglich-elliptischer Form. Neuaustrieb ist rötlich gefärbt. Das Laub wird, in unseren Breiten, im Winter abgeworfen. In den Anbaugebieten wird es meist behalten.
Die Blüten entstehen in den Blattachseln. Meist an den Enden kurzer Äste. Sie sind feuerrot und besitzen einen festen Kelch. Die Blütenblätter sind geknittert und erinnern vom Aussehen an Krepppapier. Aus den Blüten entwickeln sich die Früchte, die Granatäpfel. Das Wurzelsystem ist sehr umfangreich, da es an trockene Gebiete angepasst ist. Es gibt einige Zwerg- und Zierformen des fruchttragenden Granatapfels, die ebenfalls blühen und Früchte tragen.
Granatäpfel kurz vor der Reife |
Standort:
Sommer | Der Granatapfel sollte als Zimmerpflanze im Sommer einen windgeschützten Platz im Freien erhalten. Auch eine Terrasse, der Eingangsbereich eines Hauses oder ein Balkon sind ein guter Standort. Bis spät in den Herbst kann er im Freien stehen, da er Temperaturen knapp über dem Nullpunkt ertragen kann (auf geringe Wurzelfeuchte achten). |
Winter | Beim Überwintern muss es nicht allzu hell und warm sein, da das Laub abgeworfen wird. Es muss aber auch die Wasserzufuhr stark reduziert werden. Um den Ansatz von Blüten sicher zu stellen, sollte der Neuaustrieb möglichst spät erfolgen (ca. Ende April). |
Anzucht / Vermehrung:
Die Vermehrung erfolgt fast immer über Stecklinge, die im Frühjahr in lockere Erde gesteckt werden. Die Stecklinge sollten gerade leicht ausgereift sein und mit einer Länge von 15 - 25cm abgeschnitten werden. Bei Temperaturen von 20-24°C bekommen sie in ca. 5 Wochen Wurzeln. Manchmal werden auch aus den Samen der bei uns erhältlichen Früchte Jungpflanzen gezogen. Dazu werden die Samen vom Fruchtfleisch befreit (Fruchtfleisch vorsichtig zerdrücken und dann mit WC-Papier abwischen). Lassen Sie dann die Samen kurz (wenige Stunden) trocknen und setzen Sie die Kerne in der Folge ca. 1cm tief unter die Erde. Mit etwas Glück bekommen Sie einen kleinen Granatapfelstrauch. Bis dieser Früchte trägt, dauert es aber einige Jahre.
Die Anzucht mittels Samen ist möglich, grundsätzlich wird jedoch die Stecklingsvermehrung bevorzugt. |
Substrat:
Gut durchlüftetes, mageres und torfarmes Substrat ist für den Granatapfel wichtig. Eventuell kann man Kakteenerde verwenden. Um gutes Wachstum sicherzustellen, sollte öfters umgetopft werden. Spätestens jedoch, wenn die Wurzeln den vorhandenen Raum ausfüllen.
Gießen:
Im Sommer ist reichlich zu gießen. Achten Sie aber darauf, dass der Ballen immer wieder abtrocknen kann. Die Verwendung von Regenwasser ist zwar zu bevorzugen, aber nicht unbedingt erforderlich, da die Pflanze relativ salztolerant ist. Vermeiden Sie Staunässe, besonders im Winter.
Düngen:
Nicht zu oft düngen, da die Pflanze sonst blühfaul wird. Düngergaben einmal im Monat, während der Wachstumszeit, reichen völlig aus.
Bild (unten): Deutlich sichtbar sind hier die Fruchtkammern, die durch die weißen Wände unterteilt sind. |
Fruchtbildung / Ernte:
Die Früchte werden bis zu 13cm groß. Im reifen Zustand sind sie gelblichrot oder rot gefärbt. Jedoch lässt sich der Reifegrad kaum am Weichwerden der Früchte erkennen, da sie relativ fest bleiben.
Fruchtnutzung:
Die Früchte werden als Frischobst gegessen. Dazu kann man die Frucht in ungeöffnetem Zustand weich kneten und dann den Saft aus ihr trinken oder einfach aufschneiden und das Fruchtfleisch heraus lösen. Die weißen Wände zwischen den Fruchtkammern sind bitter und werden nicht gegessen. Die Früchte werden auch zu Grenadinesirup und Saft verarbeitet. In Indien wird das Fruchtfleisch getrocknet und ein Gewürz daraus zu bereitet. Die Schale der Frucht wird als Heilmittel in der Volksmedizin verwendet.
Text: Dominik Wieder
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