Anbaugebiete:
Heute wird die Zitrone in den gesamten Subtropen angebaut. Früchte die in den Handel gelangen stammen meist aus den Mittelmeerländern, Marokko, Israel, Brasilien, Florida oder der Türkei.
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Die Zitrone eignet sich gut als Kübelpflanze. (Orangerie, Schloss Schönbrunn - Wien) |
Wuchs:
Zitronen werden in allen möglichen Wuchsformen kultiviert. Vom Baum mit 7 bis 8 Metern Höhe bis zum kleinen Busch ist alles möglich. Die Äste sind mit spitzen Dornen 'bewaffnet'. Achten Sie darauf, wenn Kinder in die Nähe der Pflanzen kommen! Die 5-10cm langen Blätter sind wechselständig, ledrig, am Rand leicht gezahnt und mit einer Öldrüse versehen. Die weiß-rosa farbigen Blüten sitzen einzeln oder in kleinen Gruppen in den Blattachseln und duften. Die Pflanze kann das ganze Jahr über blühen, bei uns jedoch meist im Frühling. Es sind also sowohl Früchte als auch Blüten an der Pflanze, dies macht sie besonders attraktiv für Balkon und Garten.
Standort:
Sommer | Ein heller, sonniger Standort sagt der Zitrone zu. Sie kann das ganze Jahr im Glashaus gehalten werden oder im Sommer an einen windgeschützten Platz im Freien gebracht werden. |
Winter | In der kalten Jahreszeit wird der Zitrone eine Pause gegönnt. Hiezu kommt sie an einen hellen, aber kühlen Ort. Temperaturen von 12°C sagen ihr zu. Überwintern in warmen und trockenen Wohnräumen ist nicht ideal. Notfalls ziehen Sie lieber einen dunklen, aber kühlen Keller vor. Achten Sie darauf nur wenig zu gießen, den Ballen aber nicht austrocknen zu lassen. Nach den Eisheiligen kann dann wieder ins Freie übersiedelt werden. Gewöhnen Sie dabei die Pflanze langsam ans Sonnenlicht. |
Reife Frucht, Knospe und gerade eben befruchtete Blüte auf einer Pflanze ist bei der Zitrone ganz normal. |
Besonders schön macht sich die Zitrone im Terrakotta. |
Anzucht / Vermehrung:
Samen: Bei der Aussaat durch Samen verwenden Sie stets frische Samen von reifen Früchten! Bevor die Samen in die Erde kommen, kann man sie einige Tage in den Kühlschrank geben. Idealerweise verwenden Sie ein Zimmergewächshaus. Die Kerne werden leicht mit Substrat bedeckt und dann an einen warmen Ort gestellt. Die Keimung dauert ungefähr 30 Tage.
Stecklingsvermehrung: Stecklinge nehmen Sie am besten knapp unter einer Knospe ab und achten auf eine Länge von ca. 20cm. Sie sollen keine Früchte oder Blüten aufweisen. Mit Bewurzelungshormonen können Sie versuchen, Ihre Erfolgsrate zu steigern. Ideal ist ein Standort der warm, aber schattig ist. Sorgen Sie zusätzlich für hohe Luftfeuchtigkeit mittels übergestülptem Plastiksack. Meistens bilden nicht alle Stecklinge Wurzeln. Oft kann es mehrere Monate dauern bis sie durchtreiben, doch solange sie grün sind, sollten Sie die Hoffnung nicht aufgeben.
Meist werden Zitronen auf eine Unterlage veredelt. Aber entgegen der oft verbreiteten Meldung können auch Pflanzen aus Samen Früchte tragen. Dies dauert ein paar Jahre, ist aber eine tolle Erfahrung, wenn man zusehen kann, wie aus einem Kern eine fruchttragende Pflanze wird.
Substrat:
Das Erdreich muss nährstoffreich und durchlässig sein. Verwenden Sie eine Mischung aus Humus (1/2), kalkfreiem Sand (1/4) und Torf (1/4). Der Humus sorgt für die Nährstoffe. Der Sand für die gute Sauerstoffversorgung der Wurzeln und das Ableiten von überschüssigem Wasser. Der Torf sorgt für einen geringen pH-Wert der Erde (sauer). Zusätzlich eine Drainageschicht am Boden, um überschüssiges Wasser abzuführen. Wollen Sie das Substrat nicht selbst mischen, erhalten Sie im Gartenfachhandel fertiggemischte Erde speziell für Zitruspflanzen.
Gießen:
Während der Vegetationsphase ist auf reichliche Bewässerung zu achten, da die Ernte sonst nur mager ausfällt. Lassen Sie den Wurzelballen aber immer wieder abtrocknen, sodass nur mehr eine leichte Feuchtigkeit herrscht, sonst faulen die Wurzeln ab. Seien Sie aber vorsichtig, denn wenn es zu trocken wird, wirft die Pflanze die Früchte ab. Weil Zitronen Kalk nicht unbedingt mögen, gießen Sie am besten mit Regenwasser.
Nicht nur die Früchte sind toll anzusehen, auch der Duft der Blüten ist ein Erlebnis. |
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Düngen:
Da die Zitrone reichlich Früchte ansetzen soll, benötigt sie viele Nährstoffe, die man mittels Dünger zuführen muss. In der Wachstumsphase kann man bis zu 2 mal die Woche düngen. Ende August sollten Sie das Düngen dann einstellen. Verwenden Sie organischen Dünger, da Salzablagerungen der Zitrone nicht zusagen.
Fruchtbildung / Ernte:
Die Frucht der Zitrone ist eine ovale, hellgelbe Beerenfrucht. Die Schale enthält viele Ölzellen. Die Form kann von Sorte zu Sorte variieren, jedoch sind alle am Ende deutlich zugespitzt. Das Fruchtfleisch ist äußerst sauer. Mit reifen Früchten ist meist zu Winterbeginn zu rechnen. Die Früchte können ohne Probleme ein halbes Jahr an der Pflanze belassen werden, ohne das die Qualität nach lässt. So ist sichergestellt, dass Sie bis zum Sommer frische Früchte haben. Sie werden sehen, dass selbstgeerntete Früchte das Aroma der gehandelten Zitronen weit übertreffen.
Mediterranes Flair - die Zitrone zählt nicht ganz unberechtigt zu einer sehr beliebten Pflanze. |
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Fruchtnutzung:
Hauptverwendung findet der Saft der Zitrone in Erfrischungsgetränken. Er wird auch für die Zubereitung von Speisen wie Salaten, Speiseeis und Backwaren genutzt. Die Zitrone wird aber auch zur Herstellung von Ölen, Zitronensäure und Pektin verwendet. Hoher durchschnittlicher Vitamin-C-Gehalt von 44mg je 100g.
Gefahrenhinweis:
Wie viele Zitruspflanzen trägt die Zitrone Stacheln in den Blattachseln.
Gattungsinfo:
Citrus aurantiifolia | Mexikanische Limette. (Würzen von Speisen, Getränke, Marmelade, Süßspeisen) |
Citrus aurantium | Pomeranze, Bitterorange (sehr sauer, sehr schmackhafte Marmelade, Aromen) |
Citrus latifolia | Persische Limette. (Würzen von Speisen, Getränke, Marmelade, Süßspeisen) |
Citrus sinensis | Orange Umfangreiche Infos (Anzucht-/Pflegeinformation) |
Citrus maxima | Pampelmuse (Saft, Süßspeisen, Aroma) |
Citrus medica | Zitronat-Zitrone (Schale als Zitronat -> Süßspeisen) |
Citrus paradisi | Grapefruit Umfangreiche Infos (Anzucht-/Pflegeinformation) |
Citrus reticulata | Mandarine (Frischobst, Aroma, Marmelade, Konserven, Süßspeisen) |
Citrus x tangelo | Tangelo: Kreuzung aus Grapefruit und Mandarine. Bekannte Sorten sind "Ugli" und "Seminole". (Frischobst, Marmelade, Süßspeisen) |
Text: Dominik Wieder
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