Anbaugebiete:
Ingwer wird heute in Indien, dem südlichen China, Japan und in Teilen des afrikanischen Kontinents, in großen Mengen, angebaut. Ursprüngliche Heimat ist Indien.
Wuchs:
Aus einem unter der Erde sitzenden Rhizom wachsen bis zu 1 Meter hohe Sprosse, die wechselständige Blätter tragen. Die schmalen Blätter werden 10 -20 cm lang und etwa 2 cm breit. Das Aussehen erinnert an Schilf. Zur Wasser- und Nährstoffversorgung bildet die Pflanze ein Wurzelnetz, aus feinen und dicken Wurzeln. Die Blüte wächst als mit Schuppen besetzter Spross ebenfalls direkt aus dem Rhizom und wird etwa 20 cm hoch. Die Blüten sind gelb-grün.
Aus dem unterirdischen Rhizom wachsen die buschigen Sprosse. | Deutlich sind hier das Rhizom und die dicken Wurzeln erkennbar. Das Netz mit feinen Wurzeln wurde entfernt und ist dadurch nicht mehr sichtbar. |
Standort:
Sommer | Hell und warm braucht es der Ingwer von Februar bis Oktober. Im Sommer sind Temperaturen von 30°C kein Problem. Wird die Pflanze im Sommer im Freien gehalten, ist ein sonniger, aber von Dauerregen geschützter Platz zu wählen. Bei Zimmerkultur steht sie am besten an einem hellen Fenster mit ausreichender Sonneneinstrahlung (Süd- oder SW-Fenster). |
Winter | Im Spätherbst zieht die Pflanze ein. Dabei sterben die Blätter und Sprosse der Pflanze ab, das Rhizom überlebt. Nun kann die Pflanze kühl (nicht unter 10°C) und dunkel platziert werden. Völlig trocken (ohne gießen) bleibt das Rhizom bis zum Frühling in der Erde. Dann wird es wieder an einen warmen Ort gestellt und gegossen. Wird der Ingwer im Gewächshaus ausgepflanzt, verträgt er die Bodenfeuchtigkeit auch während des Winters und treibt beim Ansteigen der Temperatur wieder aus. |
Anzucht / Vermehrung:
Besorgen Sie sich Rhizom, welches bei uns im Handel (Märkten, Supermärkte,...) erhältlich ist. Achten Sie darauf, dass es unbeschädigt, prall und ohne Faulstellen ist. Es wird flach auf die Erde gelegt und dann leicht bedeckt. Anschließend wird nur leicht angegossen. Stülpen Sie eventuell eine Plastikfolie darüber, um die Luftfeuchtigkeit hochzuhalten. Als Standort wird ein schattiger Platz bei ca. 20°C gewählt. Sobald die Sprosse der Pflanze erscheinen, sollte die möglicherweise übergestülpte Plastikfolie unverzüglich entfernt werden. Beim Umtopfen wird die Pflanze mit den gebildeten Wurzeln verpflanzt.
Ein kleines Segment des Rhizons kann für die Vermehrung ausreichen. (Dieses ist etwa 1-2cm groß) |
Substrat:
Keine besonderen Ansprüche. Blumenerde oder eine Mischung von Humus und Sand sind völlig ausreichend.
Gießen:
Wie bei fast allen Pflanzen empfiehlt sich die Verwendung von Regenwasser, da Leitungswasser auf Dauer nicht vertragen wird. Während der Wachstumsphase ist eine gleichmäßige Ballenfeuchtigkeit erforderlich. In der Ruhephase (Winter) kann das Substrat völlig austrocknen.
Düngen:
Auf Düngung wird völlig verzichtet.
Fruchtbildung / Ernte:
Genutzt wird das Rhizom. Geerntet wird es am Besten im Herbst, nachdem die Blätter abgestorben sind.
Der helle Teil ist gerade in Bildung befindendes Rhizomsegment. | Teil des Rhizoms |
Fruchtnutzung:
Eingekocht oder frisch, in dünne Scheiben geschnitten, wird es zu Fleischgerichten serviert. Es soll bei Fischgerichten und Meeresfrüchten unangenehmen Geruch neutralisieren. Um das Rhizom länger aufzuwahren, kann es entweder getrocknet oder in Scheiben tiefgefroren werden. Die Trocknung erfolgt nach sorgfältiger Reinigung und dauert ca. 3 Wochen. Dabei sollte man direktes Sonnenlicht vermeiden. Getrocknet ist der Ingwer bekannt für seinen kampferartigen Geruch und seinen erfrischend-scharfen Geschmack. Liebhaber sind sich aber einig, dass Ingwer in frischer Form oder eingelegt am besten schmeckt.
Frisch geerntetes Rhizom bereit für den Gebrauch in der Küche. |
Text: Dominik Wieder
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