Anbaugebiete:
Ursprünglich im afrikanischen Kalahari-Steppengebiet, inzwischen in der ganzen Welt kultiviert. Da der Schwerpunkt des Anbaus mit Neuseeland, Israel und Kenia in verteilten Klimazonen liegt, ist die Kiwano auf dem europäischen Markt üblicherweise das ganze Jahr über verfügbar.Hier wächst eine der tollen Früchte heran. Rechts im Bild: Weibliche Blüte. |
Wuchs:
Wie alle bekannten herkömmlichen Gurken ist auch die Horngurke eine einjährige, kletternde Rankpflanze, die nach kurzer Zeit enormen Platz durch ihr rasantes Wachstum einnehmen kann. Ab einer Größe von ungefähr 0,5 m werden zahlreiche Seitentriebe ausgebildet, ein großzügig angefertigtes Gitter oder gespannter Draht ist daher nötig. Wenn die Pflanze keine Möglichkeit hat in die Höhe zu wachsen, breitet sie sich wie ein Bodendecker aus, bis eine Rankmöglichkeit gefunden ist. Die Blätter erreichen annähernd 15 cm Durchmesser und sind, ebenso wie der Stängel von feinen, spitzen Stacheln überzogen. Besonders bei größeren Pflanzen können sie Menschen mit empfindlicher Haut lästig werden.Als einhäusige Pflanze trägt jedes Exemplar männliche und weibliche Blüten. Die männlichen stehen fast immer zu mehreren in den Blattachseln. Die weiblichen stehen hingegen überwiegend einzeln und sind zudem durch einen gut sichtbaren, breiten, mit den typischen "Stacheln" besetzten Fruchtknoten gekennzeichnet. Einige Pflanzen sollen später bis zu 100 reife Früchte tragen; im Normalfall liegt die Zahl aber bei weniger als der Hälfte.
Sowohl Stängel als auch Blätter sind mit einer Vielzahl an Stacheln besetzt. | Die Samen der Kiwano eignen sich für die Anzucht. Es ist darauf zu achten, dass die Aussaat bald genug im Frühling erfolgt um das Ausreifen der Früchte zu ermöglichen. |
Standort:
Sommer | Das Klima sollte sonnig und warm sein; daher ist eine Hauswand in Richtung Süden optimal, sofern kein Gewächshaus oder Wintergarten zur Verfügung steht. Bei hoher Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturen von über 40 °C im Gewächshaus wächst die Kiwano mehrere Zentimeter am Tag. Rückschnitte sind daher unerlässlich, sofern sich andere Pflanzen in der Nähe befinden. Auch die Haltung im Wohnraum ist möglich, hier muss aber unbedingt ein heller, warmer Platz möglichst nah am Fenster zur Verfügung stehen, da die Pflanze sonst verkümmert. Ausgepflanzt kann ein früh einsetzender Herbst mit Temperaturen von dauerhaft unter 15 °C die Fruchtreife erheblich verzögern oder ganz verhindern. |
Winter | Keine Überwinterung, da die Pflanze einjährig ist. |
Hält man die Horngurke nicht mit der Schere in Zaum, ist schnell das ganze Glashaus verwuchert. | Heranreifende Horngurke unter Glas (Deutschland) |
Anzucht / Vermehrung:
Über Saat, die in den Früchten der Pflanze reichlich vorhanden ist. Sie keimt bei Temperaturen über 20 °C zuverlässig und schnell. Bereits die Sämlinge wachsen zügig, so dass das erste Umtopfen nicht lange auf sich warten lässt.Kompost- oder Blumenerde befriedigen die hohen Nährstoffansprüche der Horngurke. Zudem sollte das Substrat nicht zu stark verdichtet sein.Gießen:
Die Horngurke kann sowohl leicht feucht gehalten als auch in längeren Abständen gewässert werden. Kurzfristiger Wassermangel schadet der Pflanze nicht, die herunterhängenden Blätter erholen sich entgegen ihres schlaffen Aussehens schnell wieder.Männliche Blüte |
Düngen:
Sobald die Wachstumsgeschwindigkeit der Pflanze abnimmt, sollte gedüngt werden, in der Hauptwachstumszeit etwa einmal in der Woche. Wenn ein Blütenansatz sichtbar wird, können die Düngergaben stark reduziert oder ganz eingestellt werden.Weibliche Blüte (noch geschlossen) |
Fruchtbildung / Ernte:
Einige Pflanzen sollen später bis zu 100 reife Früchte tragen; im Normalfall liegt die Zahl aber bei weniger als der Hälfte.Die Früchte sind zwar oft geschmacklich umstritten, dienen jedoch oft als Dekorationsobjekt. |
Fruchtnutzung:
Die warzig-stachlige Haut sowie eine interessante Färbung fordern geradezu eine Verwendung als Dekorationsobjekt. Das Fruchtfleisch der 10 - 15 cm langen Frucht ist grün und wird roh gegessen. Über die Genießbarkeit der Frucht reichen die Meinungen von bananig-zitronig bis hin zu ungenießbar bitter oder fad. Letzteres wird seinen Grund in der Verbreitung von Wildpflanzen-Saatgut haben, die in Afrika wegen des unangenehmen Geschmacks nur in "mageren Zeiten" Verwendung finden. In jedem Fall enthält die Frucht aber viel Wasser und ist bei trockener, kühler Lagerung lange haltbar. Ein Aufenthalt im Kühlschrank bewirkt jedoch das Gegenteil, er beschleunigt das Verderben der Horngurke.Das fade Fruchtfleisch enthält sehr viele Kerne, die nur mühsam entfernt werden können. Wer ein Rezept mit Kiwano ausprobieren möchte kann sich im Forum z.B. nach "Kiwano-Joghurt-Creme" umsehen. |
Gattungsinfo:
Zur Gattung Cucumis etwa gehören viele Melonenarten (nicht jedoch die Wassermelone) und Gurken.
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