Kokospalme

Anbaugebiete:

Die Kokosnuss stammt wahrscheinlich aus Südostasien. Wissenschaftler sind sich darüber aber nicht einig. Heute ist sie in den gesamten Tropen verbreitet. Hauptsächlich hat sie sich in Küstenregionen angesiedelt.


Kokospalme - Cocos nucifera

Kokospalme im Glashaus (Wien, Österreich)

Wuchs:

Die Kokospalme ist eine schlanke, unverzweigte, bis zu 30m hohe Palme. Der Stamm ist oft gebogen. Die Palme trägt etwa 25 bis 50 große Fiederblätter, die aus rund 100 bis 250 Fiederblättchen bestehen. An der Basis der Blätter entstehen die rispenförmigen Blütenstände. Es werden hunderte männliche, aber nur einige weibliche Blüten gebildet. Die Kokosnuss kann mehrmals im Jahr blühen, wodurch Früchte in verschiedensten Reifestadien auf der Palme hängen können.



Standort:

Sommer Sonnig und heiß! Das ganze Jahr über braucht die Kokospalme volle Sonne. Beschattung ist nicht von Vorteil. Die Temperatur kann ohne Probleme 30°C erreichen.
Winter Auch im Winter soll es warm sein, streben Sie Temperaturen von 20°C oder mehr an. Künstliche Beleuchtung hilft während den Wintermonaten. Auch der Wurzelbereich der Palme soll warm sein (warm gießen und kalten Untergrund meiden). Zimmerhaltung ist nicht ideal, da der hohe Lichtbedarf und die notwendige hohe Luftfeuchtigkeit nicht gewährt werden können. Früher oder später wird die Palme wahrscheinlich zu Grunde gehen.



Anzucht / Vermehrung:

Das einfachste ist der Kauf eines gekeimten Kerns mit 1 oder 2 Keimblättern, welche immer wieder in Fachgeschäften und Baumärkten angeboten werden.

Zweite Möglichkeit ist die Aufzucht aus einer Nuss. Kaufen Sie im Frühling eine möglichst frische Frucht. Diese wird liegend zur Hälfte in Substrat gesteckt, angegossen und das ganze Gefäß in einen durchsichtigen Plastikbeutel gesteckt. Stellen Sie die Nuss an einen hellen und bis zu 30°C warmen Ort. Meiden Sie jedoch pralle Sonne. Anschließend müssen Sie Geduld haben, denn die Keimung kann ein halbes Jahr oder länger dauern.

Eine weitere Möglichkeit ist, sich eine frische Kokosnuss zu besorgen, diese dann mit Torf zu umhüllen und in ein Netz zu stecken. Gut geeignet ist ein "Orangennetz" (Plastiknetz in dem Zitrusfrüchte angeboten werden). Nun wird das ganze feuchtgehalten. Nach einiger Zeit wird der gesamte Torf mit feinen Wurzeln durchzogen. Nun wird vorsichtig das Netz entfernt und das ganze Gebilde zur Hälfte in die Erde gesetzt.


Kokospalme - Cocos nucifera

Bei der Vermehrung in Anbauländern wird die äußere Fruchtwand (Exokarp) und der Schwimmkörper an der Frucht belassen.
Kokospalme - Cocos nucifera

Jedes Fiederblatt trägt rund 100 bis 250 Fiederblättchen.

Substrat:

Mischen Sie etwas Sand, Lehm und Pflanzenerde. Sie sollen die Erde gut verdichten. Dazu können Sie einen festen Gegenstand benutzen.

Kokospalme - Cocos nucifera

Die ersten richtigen Fiederblätter stellen, mit einer Länge von 2-6 Metern, eine Herausforderung an die verfügbare Raumgröße.
Kokospalme - Cocos nucifera

Diese zum Kauf angebotenen, jungen Kokospalmen besitzen noch nicht die typischen Fiederblätter.

Gießen:

Giessen Sie nur mit warmem Wasser, da sonst das Wachstum stoppt. Der Wurzelballen sollte gleichmäßig leicht feucht sein. Gegen Salzanreicherung im Erdreich ist die Kokospalme unempfindlich.



Düngen:

Düngen Sie nur sehr wenig, da die Palme sonst schnell sehr groß wird. 2mal im Jahr ist völlig ausreichend. Kokosnusspalmen weisen einen relativ hohen Bedarf an Salz (NaCl) auf. Was bei ihrem Naturstandort (am Meeresstrand) keine Verwunderung ist. Eine kleine Menge Salz pro Jahr ist für eine kleine Palme ausreichend. Ausgewachsenen Exemplare sollen jedoch bis zu 2kg Salz pro Jahr benötigen.


Kokospalme - Cocos nucifera

1) Äußere Fruchtwand (Exokarp)
2) Schwimmkörper (Mesokarp)
3) Innere Fruchtwand (Endokarp)
4) Kopraschicht (festes Endosperm) und Kokoswasser (flüssiges Endosperm)


Fruchtbildung / Ernte:

Bei uns wird die Kokosnuss nicht blühen und somit auch keine Früchte ansetzen. In ihrer Heimat reifen die Früchte 8 bis 16 Monate nach der Blüte. Eine Palme kann bis zu 100 Früchte pro Jahr liefern. Die Kokosnuss ist eine Steinfrucht. Sie hat eine glatte äußere Fruchtwand , darunter folgt der faserige Schwimmkörper, anschließend folgt die verholzte innere Fruchtwand. Die ersten beiden Schichten sind bei Kokosnüssen, die bei uns im Handel sind, praktisch immer entfernt. Es ist lediglich noch die verholzte Fruchtwand vorhanden. Sie ist wohl allen bekannt, die schon einmal eine Kokosnuss geöffnet haben. Die Nüsse erreichen eine Länge von bis zu 30cm. Die äußere Fruchtwand kann gelb, grün oder rötlichbraun sein. Das Fruchtfleisch ist weiß.



Fruchtnutzung:

Tipp: Wie öffne ich eine Kokosnuss schnell und effektiv?

Methode 1:
1. Mit einem spitzen Gegenstand (Vorsicht!!) in zwei der drei kleinen Mulden, an der Nuss, ein Loch bis ins Innere machen. Nun lässt sich das Kokoswasser herausgießen. Fangen Sie es in einem Glas auf, dann können Sie es später trinken.
2. Ganze Kokosnuss mit Schwung auf einen harten Untergrund werfen. Gut eignet sich Asphalt, Beton oder dicke Steinplatte.
Tipp: gehen Sie ins Freie :-)
Werfen Sie die Nuss so, dass die dickste Stelle am Boden aufschlagt. Wenn sie genau den Äquator der Nuss auf eine Kante schlagen, springt die Kokosnuss wunderschön auf.

Methode 2:
Man nimmt einen harten, wuchtigen Gegenstand mit einer kantigen, abgestumpften Seite (z.B. Machete) und schlägt damit einen "Ring" um den Kokosnuss-Äquator. Dann bricht dort die Struktur der Wand und man kann den oberen Teil als Kappe abnehmen. Im unteren befindet sich dann die Milch.
Mit etwas Übung werden Sie zum Kokosnuss-Knack-Profi.


Kokospalme - Cocos nucifera

Der Schwimmkörper (Mesokarp) liefert die Kokosfasern, welche universell eingesetzt werden können.





Links:

www.kokos-seite.de
Interessantes rund um die Kokosnuss.



Text: Dominik Wieder

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